Die Via del Corso I

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Die Via del Corso ist die Hauptachse der Innenstadt. Bis ins 19. Jahrhundert wurden an Karneval auf ihr Pferderennen veranstaltet, davon hat die Straße ihren Namen. Goethe hat bei seinem Aufenthalt in Rom hier gewohnt und beschreibt die Rennen in seinem „Römischen Karneval“.

Wir beginnen unsere Tour an der Piazza Venezia, quasi dem Mittelpunkt der römischen Altstadt. Von hier führt uns die Via del Corso in nördlicher Richtung bis an die Porta del Popolo und die Stadtmauer. Unterwegs biegen wir zweimal nach rechts ab, um die Fontana di Trevi und die Spanische Treppe zu besuchen.

Wer nicht meinem Vorschlag folgen und weiter zur Villa Giulia gehen möchte, kann an der Piazza del Popolo die Tour „Centro Storico“ rückwärts anschließen und gelangt so wieder in die Nähe der Piazza Venezia. Müde Beine sind allerdings fast schon garantiert, denn das Pflaster ist uneben und Rastplätze in der Form von Cafés sind teuer.

Ziele an oder auf der Via del Corso:
hier: Piazza VeneziaTrevibrunnenPiazza ColonnaVia Condotti
Teil II: Spanische TreppeGoethe-MuseumPiazza del PopoloVilla Giulia

Piazza Venezia

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(Foto)
Das Monumento Nazionale
Foto: Simon Eibenstein

Die Autos und Busse aus fünf Hauptstraßen wälzen sich über die Piazza Venezia. Sie gilt als einer der verkehrsreichsten Plätze der Welt.

An der Südseite des Platzes zieht das Monumento Nazionale die Aufmerksamkeit auf sich. Es wurde 1885 bis 1911 als Denkmal für den ersten König des geeinten Italiens erbaut. Die Schönheit des Bauwerks ist höchst umstritten. Von vielen Touristen wird es für „antik“ gehalten und von Japanern begeistert fotografiert. Lassen Sie sich aber bitte nicht täuschen.

An der gegenüberliegenden Seite der Piazza Venezia beginnt die Via del Corso, von den Römern meist nur Corso genannt. Sie ist die Fortsetzung der antiken Via Flaminia innerhalb der Stadt und verläuft schnurgerade von der Piazza Venezia bis zur Piazza del Popolo.

Wenn Sie in Richtung Corso blicken, sehen Sie linker Hand den Palazzo Venezia. 1455–1467 wurde er für den Kardinal Petro Barbo aus Venedig gebaut, direkt neben seiner Titelkirche, der Basilica San Marco. Er ist damit einer der ersten Renaissancebauten Roms. Ab 1564 wurde der Palast als Botschaft der Republik Venedig genutzt. 1797 kam er, wie die Stadt Venedig selbst, in österreichischen Besitz. Italien beschlagnahmte ihn schließlich im Ersten Weltkrieg als Feindvermögen. In der Zeit des Faschismus war der Palazzo Venezia der Amtssitz Mussolinis, von dessen Balkon er seine hetzerischen Reden hielt. Heute ist er Museum.

Die Basilica San Marco ist wesentlich älter als der Palazzo. Gegründet wurde sie 336, erhielt aber ihre heutige Gestalt beim Bau des Palazzo Venezia. Im Innern sind außer der Kassettendecke von 1471 die Mosaiken in der Apsis sehenswert. Sie stammen aus der Zeit Papst Gregors IV., der von 827–844 regierte.

Piazza Venezia
Straßenbahnlinie 8; Buslinien 40, 63, 70, 81, 83, 87, 118, 160, 170, 628, 716

In der Nähe

In der Nähe der Piazza Venezia können Sie das Kapitol, die Kaiserforen und die Kirche Il Gesù besuchen.

Trevibrunnen
Fontana di Trevi

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(Foto)
Die Fontana di Trevi

Der Brunnen ist der Endpunkt der Aqua Virgo, einer antiken Wasserleitung (italienisch: Acqua Vergine). Sie wurde von Giacomo della Porta im Jahr 1570 repariert und wieder in die Stadt geführt. Schon unter Papst Alexander VII. Chigi (1655–1667) gab es Planungen, das Brunnenbecken architektonisch zu fassen.

Angelegt wurde die Fontana di Trevi dann 1732–1751 von Nicola Salvi. Möglicherweise geht sein Entwurf auf einen verloren gegangen Plan Berninis zurück.

Den Figurenschmuck führte Pietro Bracci nach Salvis Tod aus. In der Mitte unter einem dreiachsigen Triumphbogen steht der Gott Neptun auf einem von zwei Meerespferden gezogenen Wagen, umgeben von Muscheln und Tritonen. Das Wasser strömt über künstliche Felsen und umspielt die Figuren, bis es schließlich von einem halbrunden Becken aufgefangen wird und der Kreislauf aufs Neue beginnt.

Der Name Fontana di Trevi hat nichts mit dem gleichnamigen Bergstädtchen in Umbrien zu tun. Dieses liegt viel zu weit von Rom entfernt, um von dort aus eine Wasserleitung in die Stadt führen zu können. Der Name kommt vielmehr daher, dass der Brunnen am Schnittpunkt dreier Wege (tre vie) steht.

Wenn Sie nach Rom zurückkehren möchten, sollten Sie eine Münze in die Fontana di Trevi werfen. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass an dem Aberglauben doch ein Stückchen Wahrheit ist.

Die Fontana di Trevi erreichen Sie vom Corso aus durch die Via delle Muratte. Wo Sie am Corso nach rechts abbiegen müssen, bemerken Sie leicht an den vielen Pflastermalern und fliegenden Händlern in dieser Straße.

Via di Muratte/Piazza di Trevi
Buslinien 53, 62, 63, 71, 80, 83, 85, 160, 492 (Haltestellen in der Via del Tritone)

Piazza Colonna

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(Foto)
Die Marc-Aurel-Säule
Foto: Peter Jurik

Im antiken Rom standen an diesem Platz die Tempel Hadrians und Marc Aurels, zwischen die diese Säule als Siegeszeichen für Marc Aurel gestellt wurde. Kaiser Marc Aurel, einer der Philosophen auf dem römischen Kaiserthron, hatte in den Jahren 172–173 die Markomannen und Quaden im Gebiet des heutigen Tschechien besiegt. Das Reliefband auf der Säule beschreibt die Kriegsereignisse.

Im Innern der Säule windet sich eine Treppe empor (nicht zugänglich). In der Antike stand auf der Säule natürlich ein Marc-Aurel-Standbild, das aber verloren ging. Mit dem Reiterstandbild Marc Aurels auf dem Kapitol sind wir aber mehr als genug entschädigt. Heute wacht der Apostel Paulus auf der Säule über den Platz. Es ist eine Bronzestatue von Domenico Fontana aus dem Jahr 1589.

Im Palazzo Chigi an der Nordseite der Piazza Colonna hat der italienische Ministerpräsident seinen Sitz. Man sollte sich deshalb über die Präsenz der Carabinieri und die Absperrungen nicht wundern.

Neben dem Palazzo Chigi befindet sich der Palazzo di Montecitorio am gleichnamigen Platz. (Gehen Sie rechts am Gebäude der Zeitung „Il Tempo“ vorbei.) Der Palazzo ist Sitz der Abgeordnetenkammer. Auf dem Platz sehen Sie einen der römischen Obelisken.

Wenn Sie in die gleiche Richtung über den Platz weitergehen, gelangen Sie in die Via dei Uffici del Vicario. Dort finden Sie das Eiscafé Giolitti mit dem besten Eis Roms, jedenfalls nach der Ansicht des Verfassers und der vieler anderer.

Piazza Colonna
Buslinien 53, 62, 63, 71, 80, 83, 85, 160, 492 (Haltestellen in der Via del Tritone)

Via Condotti

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(Foto)
Das „Antico Caffè Greco“ in der Via Condotti
Foto: photoroma.com

Die Via Condotti ist die teuerste Einkaufsstraße in Rom. Hier und in den angrenzenden Straßen befinden sich die Nobelgeschäfte von Bulgari, Gucci, Ferragamo und vielen anderen.

Das Antico Caffè Greco wurde 1760 von einem Griechen gegründet. Hier verkehrten zahlreiche illustre Gäste, wie Goethe, Liszt, Schopenhauer, Wagner und Mendelssohn. Die Bilder im Café sollen zum Teil von Künstlern stammen, die damit ihre Zeche zahlten.

Via Condotti
Buslinien 117, 628 (in der Via del Corso)
Metro-Linie A bis Spagna

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