Forum Boarium und Aventin

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Der Aventin war in der Antike der am dichtesten bevölkerte Stadtteil. Heute ist es eine ruhige Wohngegend – mit einem überraschenden Blick durch ein Schlüsselloch und einem gefährlichen Mund am Fuß des Hügels.

Forum BoariumSanta Maria in CosmedinSanta SabinaPiazza dei Cavalieri di Malta

Forum Boarium
Foro Boario

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Das Forum Boarium war der antike Rindermarkt Roms. „Forum Boarium“ bedeutet auch nichts anderes als „Rindermarkt“. Am nahen Tiberufer befand sich der Hafen, so dass das Vieh und andere Waren gleich hier verkauft werden konnte. Erhalten und sehenswert sind unter anderem zwei Tempel.

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sogenannter Vestatempel
Foto: Rickard Lamré

Der Vestatempel wird so genannt, weil er wie der Tempel der Vesta auf dem Forum Romanum ein Rundbau ist. Dass er tatsächlich der Vesta geweiht war, ist eher unwahrscheinlich. Die Vermutungen gehen eher dahin, dass der Tempel dem „Hercules Victor“ geweiht war. Erhalten blieb der Bau, weil er im Mittelalter in eine Kirche, Santa Maria del Sole, umgewandelt worden war.

Auch der Tempel der Fortuna Virilis war in eine Kirche umgewandelt worden (Santa Maria Egiziaca) und ist deshalb nicht zerstört worden. Aber nicht nur darin teilt er das Schicksal des Vestatempels: Auch der Tempel der Fortuna war vermutlich in der Antike einer anderen Gottheit, nämlich dem Hafengott Portunus, geweiht. Er liegt so tief, dass man heute hinuntersteigen muss, um zu der Treppe zu gelangen, die zu ihm hinaufführt. Erbaut wurde der Tempel im 1. Jahrhundert vor Christus.

Ein merkwürdiges Bauwerk am Forum Boarium ist der Wechslerbogen (Arco degli Argentari). Zum Teil ist er in die Kirche San Giorgio in Velabro integriert. Er wurde im Jahr 204 n. Chr. laut einer Inschrift von den „Geldwechslern und Viehhändlern dieses Ortes“ zu Ehren des Kaisers Septimius Severus gestiftet. Bei genauerem Hinsehen sieht man, dass eine Figur weggemeißelt wurde. Das ist Geta, ein Sohn des Septimius Severus, der in Ungnade fiel und hingerichtet wurde.

Der nahe Janusbogen wurde lange für einen Tempel des Gottes Janus gehalten. Es handelt sich aber vielmehr um eine Art überdachte Straßenkreuzung, die von allen vier Seiten aus erreicht werden konnte.

Piazza della Bocca della Verità
Buslinien 81, 118, 160, 715

Santa Maria in Cosmedin

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Santa Maria in Cosmedin
Foto: photoroma.com

Die Bezeichnung Cosmedin leitet sich vom griechischen Wort für „Schmuck“ ab, und die Kirche ist wirklich ein Schmuckstück. (Betont wird das Wort Cosmedin auf der letzten Silbe.)

Mit dem Bau der Kirche wurde im Jahr 772 begonnen. Hier ließen sich griechische Mönche nieder, die zu der Zeit des Bildersturms in Konstantinopel die Verehrung der Ikonen nicht aufgeben wollten und deshalb nach Rom geflohen waren.

Die Form, in der wir die Kirche heute sehen, wurde um das Jahr 1124 erreicht. Zutaten aus der Zeit des Barock hat man in den Jahren 1896–1899 wieder entfernt.

Santa Maria in Cosmedin verfügt über eine prachtvolle Ausstattung aus Marmor. Dazu gehören der Fußboden in Kosmatentechnik, die Schranken der Schola Cantorum (das ist ein dem Klerus vorbehaltener Bereich), die Kanzel und das Ziborium. In Santa Maria in Cosmedin kennen wir den Namen des Künstlers, der die Ausstattung geschaffen hat, es war ein Mann namens Deodato di Cosma. Die achtzehn Säulen sind Spolien aus antiken Gebäuden.

Links und rechts an den Wänden des Mittelschiffs befinden sich Fresken aus dem 12. Jahrhundert. Gewöhnlich wird in Reiseführern empfohlen, ein Opernglas mitzunehmen, um die Fresken besser sehen zu können.

Der siebengeschossige Campanile ist der auffälligste in Rom und gilt auch als der schönste in der Stadt.

Bekannt ist Santa Maria in Cosmedin aber vor allem wegen der Bocca della Verità, des Munds der Wahrheit. Es handelt sich wohl um einen antiken Kanaldeckel, der den Meeresgott Triton zeigt. Oft trifft man hier auf Japaner, die geduldig anstehen, um eine Hand in den Mund zu stecken und sich paarweise fotografieren zu lassen.

Ob sie die Geschichte kennen, die von diesem Mund erzählt wird? Lügnern und Meineidigen, die ihre Hand in den Mund stecken, beiße er nämlich die Hand ab. Aber es sind wohl alles ehrliche Menschen, die da anstehen, denn es sind keine Berichte bekannt, dass er wirklich einmal zugebissen hätte.

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Der Mund der Wahrheit
Foto: photoroma.com

Piazza della Bocca della Verità
Buslinien 81, 118, 160, 715

Öffnungszeiten (ohne Gewähr):
täglich 9.30–18.00 Uhr

In der Nähe

In der Nähe von Santa Maria in Cosmedin können Sie den Circus Maximus besuchen.

Santa Sabina

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In Santa Sabina
Foto: photoroma.com

Santa Sabina ist die älteste der Kirchen auf dem Aventin. Sie ist eine dreischiffige frühchristliche Basilika, die noch in ihrer ursprünglichen Form erhalten ist.

Bemerkenswert ist das Mittelportal der Kirche. Es besteht aus achtzehn geschnitzten Bildtafeln mit Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament. Die Tafeln werden auf das Jahr 432 datiert, das heißt sie stammen aus der Zeit, als die Kirche erbaut wurde. Die Tafel ganz links in der oberen Reihe zeigt die Kreuzigung Christi, eine der ältesten Darstellungen dieser Art.

Die wunderschönen korinthischen Säulen in der Kirche sind Spolien aus einem Tempel oder aus Thermen. Auch einen Blick wert sind die marmornen Chorschranken, die den Altarraum vom Kirchenschiff trennen. Es handelt sich um Arbeiten langobardischer Bildhauer aus dem 8. oder 9. Jahrhundert.

Im Jahr 1222 schenkte Papst Honorius III. die Kirche dem Dominikanerorden. Seitdem ist Santa Sabina und das dazu gehörende Kloster der Sitz des Ordens.

Piazza Pietro d’Illiria
Buslinien 81, 118, 160, 628, 175 bis Via del Circo Massimo

Öffnungszeiten (ohne Gewähr):
täglich 8.15–12.30 Uhr und 15.30–18.00 Uhr

Piazza dei Cavalieri di Malta

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Blick durch das Schlüsselloch
Foto: Gerhard Hufnagel

Die Piazza dei Cavalieri di Malta und die Kirche Santa Maria del Priorato wurden von Giambattista Piranesi im Jahr 1765 gestaltet. Piranesi ist vor allem durch die Kupferstich-Serie „Vedute di Roma“ mit Ansichten von Rom bekannt geworden. Hier zeigt er seine Qualitäten als Architekt.

Obwohl der Malteserorden längst nicht mehr die Insel Malta beherrscht, gilt er immer noch als Völkerrechtssubjekt und hat gewisse diplomatische Vorrechte. Gebäude des Ordens in Rom sind exterritorial und einige Autos des Malteserordens haben eigene Kennzeichen, die mit „SMOM“ beginnen.

Seit 1834 residiert der Großmeister des Ordens hier auf dem Aventin. Durch das Schlüsselloch des Tores, das zum Ordenspalast führt, kann man genau auf die Kuppel der Peterskirche blicken. Dieser Ausblick zieht stets etliche Touristen an.

Um den Palast zu besichtigen, benötigt man die Erlaubnis des Ordens. Diese ist am Ordenssitz in der Via Condotti 68 zu erhalten.

Piazza dei Cavalieri di Malta
Buslinien 81, 118, 160, 628, 175 bis Via del Circo Massimo

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