Das Märchen von Amor und Psyche

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Die hier abgebildete Statue von Amor und Psyche steht in den Kapitolinischen Museen. Eine weitere Statue befindet sich im Museum von Ostia Antica. Ich habe das Märchen von Amor und Psyche nun schon oft in Rom gehört. Deshalb gehört es für mich zu Rom und zu einer Romreise.

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Amor und Psyche

Psyche war eine Königstochter von so außergewöhnlicher Schönheit, dass jeder sie bewunderte und dabei die Verehrung der Schönheits- und Liebesgöttin Venus vernachlässigte. Wütend befahl Venus ihrem Sohn Amor, das Mädchen in einen hässlichen Mann verliebt zu machen.

Doch Amor verliebte sich selbst in Psyche und ließ deren Eltern durch einen Orakelspruch Apollos weissagen, sie müssten ihre Tochter für eine Hochzeit kleiden und sie zu einer einsamen Bergspitze bringen, wo sie von einem Ungeheuer entführt würde.

Von der Bergspitze trug sie aber Zephyr, der sanfte Westwind, in einen prächtigen Palast. In der folgenden Nacht gesellte sich Amor unerkannt als Bettgenosse zu ihr, verbot ihr aber, ihn anzusehen. Psyche erlebte glückliche Stunden, doch wollte sie nach einiger Zeit ihre Schwestern wiedersehen und ihnen davon erzählen. Amor erlaubte den Besuch. Sie wurden von Zephyr zu ihr gebracht. Aus Eifersucht auf Psyches Glück sagten sie ihr, dass ihr Liebhaber wohl ein Ungeheuer sei.

Psyche konnte nun ihre Neugier und Angst nicht länger zügeln und nahm eines Nachts eine Öllampe und ein Messer mit sich, um das Ungeheuer, wenn es eins wäre, zu töten. Doch als sie das Licht entzündete, sah sie den wunderschönen Amor in ihrem Bett. Durch einen heißen Öltropfen wurde er geweckt und entfloh. Die verzweifelte Psyche suchte ihn vergeblich, niemand half ihr – aus Furcht vor der eifersüchtigen Venus.

Schließlich kam Psyche zu der Liebesgöttin selbst, die ihr nahezu unerfüllbare Aufgaben stellte. So musste Psyche zu Proserpina, der Göttin des Totenreichs, gehen, um dort ein Fläschchen mit Schönheitssalbe zu holen. Auf dem Rückweg öffnete Psyche das versiegelte Fläschchen und fiel von dem betäubenden Geruch in einen Schlaf, aus dem sie nicht mehr erwachte.

Inzwischen war der verliebte Amor auf der Suche nach ihr und fand die Schlafende. Es gelang ihm, sie mit seinen Flügeln aufzuwecken. Auf dem Olymp bewirkte Jupiter auf Amors Bitte hin, dass Venus sich mit Psyche versöhnte und diese sogar Unsterblichkeit erlangte. An der festlichen Hochzeit von Amor und Psyche nahmen alle Götter teil.

Quelle: Apuleius, Metamorphosen IV 28–VI 24

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